Bücherwahn im Interview mit M. Brosowski

Im Januar 2009 erschien der historische Roman „Ferner als der Horizont“ von Melanie Brosowski beim vph Verlag als Taschenbuch.

Der Roman spielt in Irland 1848. Die GroßeHungersnot bringtTausendenden Tod.Caitlin O’Leary, die Protagonistin, erhofft sich in der Neuen Welt ein besseres Leben. Nach der strapaziösen Reise in Amerika angelangt, schließt sie sich einem Treck an, der überfallen wird.

Die Autorin ist sicherlich manchen Lesern als Redakteurin des Trekzone-Networks bekannt. Sie betreut die monatlich erscheinende „Incoming Message“, was mich zur ersten Frage verleitet:

1)     Frau Brosowski, vielen Dank erst einmal, dass ich Sie interviewen darf. Wie kommt es, dass ein Science-Fiction-Fan einen historischen Roman schreibt, der so gar nichts mit Raumschiffen zu tun hat?

Ich war schon immer ein Western-Fan, vor allem „Bonanza“ und John Wayne hatten es mir angetan. Was liegt dann näher, als einen historischen Roman zu schreiben, der in der Zeit des sogenannten „Wilden Westens“ spielt?

2)     Was hat Sie inspiriert gerade diese Thematik zu wählen?

Irland mit seiner Natur und Kultur hat mich schon immer fasziniert. Die Große Hungersnot ist leider ein Kapitel, das schon fast in Vergessenheit geraten ist. Viele Menschen sahen damals als einzigen Ausweg die Auswanderung. Wer das Geld für die Überfahrt nicht auftreiben konnte, verpflichtete sich manchmal sogar für viele Jahre, seine Schuld abzuarbeiten. Es waren verzweifelte Menschen, die das Risiko der Überfahrt auf sich nahmen ohne zu wissen, was in der Neuen Welt auf sie zukam. Doch auch in Amerika hatten sie es nicht leicht. Oft wurden sie wegen ihrer Herkunft und ihrer Konfession gemieden und man gab ihnen nur niedere Arbeiten, was sie noch unbeliebter machte, da die Amerikaner sie als Konkurrenz betrachteten. Aber die Iren leisteten damit einen erheblichen Beitrag zur Geschichte des Landes, denn viele Männer halfen beim Bau der Eisenbahn und kämpften im Bürgerkrieg.

3)     Die Hungersnot und die Auswandererwelle sind nicht gerade einfache Themen. Ich kann mir vorstellen, dass die Recherche sehr aufwändig war. Wie haben Sie sich schlau gemacht über diese Zeit?

Zum Glück gibt es heute das Internet, auch wenn man auf eine Frage hundert verschiedene Antworten bekommt. Aber ich habe durch meine Recherchen sehr viele nette Leute kennengelernt: Autoren, Historiker, Auswanderer, um nur einige zu nennen. Ansonsten natürlich über Fachliteratur.

4)     Die meisten historischen Romane sind eher im Mittelalter oder der frühen Renaissance angesiedelt, Ihre Handlung hingegen später, was sie zu einem Exoten macht. Wie haben die Verlage darauf reagiert?

Ich muss zugeben, dass ich es einfach hatte. Ich hatte bei vph bereits einige Western als E-Books veröffentlicht und damit das volle Vertrauen meines Verlages. Hätte ich „Klinken putzen“ müssen, dann stünde mein vermutlich Buch noch immer nicht in den Buchläden.

5)     Wie lange haben Sie an „Ferner als der Horizont“ gearbeitet?

Inklusive der Recherche etwa zwei Jahre.

6)     Das Schreiben kostet viel Zeit, die irgendwo abgezweigt werden muss. Wurden Sie von Freunden und Angehörigen unterstützt?

Ja, anders hätte ich dieses Projekt gar nicht realisieren können. Mein Dank gilt hier vor allem meinem Mann, der wirklich viele Abende alleine auf dem Sofa vor dem Fernseher saß, während ich in vor dem Computer hockte. Und natürlich wäre es ohne all meine sogenannten „Testleser“ auch nicht gegangen.

7)     Seit wann schreiben Sie?

Etwa seit meinem zehnten Lebensjahr. Angefangen hat es mit „Star Trek“ und „Bonanza“-Fangeschichten. Dann folgten Beiträge in der Schülerzeitung, einige Jahre Tätigkeit in der Redaktion der Clubzeitung des Lüneburger „Star Trek“-Clubs, veröffentlichte Kurzgeschichten – und seit 2004 bin ich Chefredakteurin der Incoming Message, des monatlichen Newsletters der http://www.trekzone.de./

8)     Gab es ab und an Momente, in denen Sie die Flinte ins Korn werfen wollten und sich – wie viele andere Autoren auch – gesagt haben: „Jetzt geht gar nichts mehr!“?

Ja, auf jeden Fall. Wenn ich bei der Recherche nicht weiterkam, weil ich keine oder widersprüchliche Antworten fand und mein Protagonist sich einfach weigerte den Weg einzuschlagen, den ich für ihn vorgesehen hatte.

9)     Wie haben Sie diese Krisen überwunden?

Mir hilft es, den Roman eine Weile liegen zu lassen, dann in Ruhe das bisher Geschriebene nochmal zu lesen und „sich vom Protagonisten führen zu lassen“. Das hört sich für Außenstehende zwar seltsam an, aber ich habe beim Schreiben das Gefühl, dass die Figuren ein gewisses Eigenleben haben und sich ungern in Formen pressen lassen. Ich habe auch schon angefangene Geschichten unbeendet weggelegt – einfach weil ich das Gefühl hatte, das passt nicht. Ich denke, das muss man sich eingestehen. Denn wenn ich als Autor etwas abliefere, mit dem ich nicht zufrieden bin, merkt es auch der Leser.

10)Welche Empfehlung können Sie den Autoren unter unseren Lesern geben, mit Schreibblockaden umzugehen?

Kreative Pausen. Sich zum Schreiben zu zwingen bringt meiner Meinung nach nichts. Ich lese dann eines meiner Lieblingsbücher oder schaue mir eine DVD an.

11)Wie wichtig ist für Sie der Austausch mit Schreibkollegen und/oder Freunden?

Sehr wichtig, denn manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Wenn ich schreibe, habe ich die Geschichte im Kopf. Mein Leser natürlich nicht. Und da ist es schon wichtig, dass ein Außenstehender mir sagt, was ihm auffällt. Manchmal sind es ganz banale Dinge, zum Beispiel, dass der Protagonist auf Seite 3 sich gesetzt hat, auf Seite 4 aber steht.

12)Kollidiert das Schreiben von Prosa nicht hin und wieder mit der redaktionellen Arbeit?

Ein wenig. Ich neige dazu, bei meinen Artikeln zu sehr ins Erzählerische zu geraten. Ansonsten versuche ich es so gut wie möglich zu trennen.

13)Sie haben unter Pseudonym schon früher Werke veröffentlicht. Was hat Sie dazu bewogen, es in Ihrem jüngsten Roman nicht zu tun?

Melanie Brosowski ist mein Mädchenname, unter dem ich das Schreiben und Veröffentlichen begonnen habe. Leider werden in Deutschland nur noch wenige Western publiziert – und einem Jungautor eine Chance zu geben – auch noch einer Frau – das erschien den Verlagen zu riskant. Also publizierte ich die E-Books unter dem Pseudonym „Shane McCoy“. Übrigens eine Hommage ein zwei Charaktere, die mich sehr beeindruckt haben.

14)  Wie sehen Ihre Projekte für die Zukunft aus?

Ich habe gerade einen Science Fiction Roman fertiggestellt und hoffe, dass er noch dieses Jahr auf den Markt kommt. Mein neues Projekt wird vermutlich ein Fantasy Roman.

Mehr zur Autorin erfahren Sie unter: http://www.melanie-brosowski.de

Wer der Trekzone gerne einmal einen Besuch abstatten möchte, kann sich mit Anklicken des Links zum gewünschten Ort beamen: http://www.trekzone.de

Das Interview führte Christiane Gref.


Das TZN im Interview mit M. Brosowski

Melanie Brosowski ist bestplatzierte Gewinnerin unseres Artikelwettbewerbs vom Frühjahr 2003. Sie ist 23 Jahre alt, lebt in Lüneburg und hat schon einige berufliche Entwicklungen hinter sich: Als gelernte Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte machte sie eine Umschulung zur Webdesignerin, arbeitete auch mal als Sekretärin und ist jetzt „auf der Suche nach einem neuen Job“. Vielinteressiert wie sie ist, wird ihr das sicherlich gelingen.

Sie sandte uns einen Fachaufsatz ein, in dem Sie aus ethisch-moralischer Perspektive so einige rote Ampeln beim Namen nennt.

Offensichtlich beschäftigen Sie sich nicht erst seit Kurzem mit diesen Themen. Können Sie uns ein wenig über den Hintergrund Ihres Essays erzählen?

Ich bin schon seit Jahren ein „Star Trek“-Fan und ganz besonders einer von Dr. McCoy. Irgendwie faszinierten mich die Ärzte und medizinischen Möglichkeiten in „Star Trek“ und auch die allgemeine Technologie der Serie, die man teilweise ja heutzutage wieder findet, zum Beispiel bei Kommunikatoren in Form von Handys.

Als dann das Klon-Schaf Dolly und der angeblich erste geklonte Mensch durch die Presse geisterten, machte ich mir Gedanken darüber, wie wohl die Medizin der Zukunft aussehen könnte, da ja einige Visionen Gene Roddenberrys – wie der Kommunikator – schon Gestalt angenommen hatten. Also begann ich zu recherchieren und so entstand der Artikel.

Welche Position vertreten Sie in der Klon-Debatte?

Ich denke, dass das Klonen von Tieren oder bestimmten Zellen die Fortschritte der Medizin beschleunigen würde. Aber das Klonen von Menschen lehne ich strikt ab. Ich sehe da einfach die Gefahr der Zwei-Klassen-Gesellschaft, den Verlust der Individualität, das Ersatzteillager Mensch, irgendwann das Aussterben der Artenvielfalt und vielleicht eine neue Art von Kriminalität. Außerdem sollte der Mensch der Natur nicht zu sehr ins Handwerk pfuschen. Wenn Gott gewollt hätte, dass der Mensch fliegt, dann hätte er ihm Flügel gegeben.

Wenn Sie die STOP-Schilder setzen könnten – wo würden Sie die Grenzen der Medizin (beziehungsweise ihrer Umsetzung) ziehen?

Das ist eine sehr schwierige Frage, die sich nicht pauschal beantworten lässt. Die Medizin hat in den letzten 100 Jahren so viele Fortschritte gemacht, die damals unvorstellbar gewesen sind, wie zum Beispiel eine Operation unter Lokalanästhesie. Sicherlich ist es wichtig, medizinisch auf dem Laufenden zu bleiben, da immer neue Krankheitserreger auftauchen. Aber man sollte dabei nicht vergessen, dass der Mensch nun einmal sterblich ist, und das macht meiner Meinung das Menschsein aus: Das Wissen um die Einmaligkeit und Vergänglichkeit seiner Existenz.

STOP würde ich beim Klonen von Menschen, bei einem Unsterblichkeitsserum (man denke an die Überbevölkerung und den Welthunger), bei der gentechnischen Auslese und Aufwertung und der unbedingten Lebensverlängerung beziehunsgweise Lebenserhaltung sowie bei Cyborgs (das menschliche Bewusstsein in einem Robotergehirn oder Ersatz alles Organischem durch Künstliche Teile) setzen.

Klare Worte, wohl formuliert. – Haben Sie schon anderswo Texte veröffentlicht? Im Internet vielleicht oder in Printmedien?

Angefangen mit der Schreiberei habe ich während meiner Schulzeit. Da schrieb ich bereits Artikel für die Schülerzeitung. Ansonsten habe ich diverse Werke in der Fan-Zeitung eines kleinen „Star Trek“-Clubs und auf meiner Webseite veröffentlicht.

Verraten Sie uns URL und Titel Ihrer Webseite?

Die URL meiner Website lautet: http://www.stardust.de.vu und sie trägt den Titel Stardust. Getreu nach dem UMUK-Prinzip: Unendliche Manigfaltigkeit in unendlichen Kombinationen.

Das müssen Sie jetzt aber erläutern.

UMUK bedeutet einfach unbegrenzte Vielfalt. Keine Beschränkungen, keine Grenzen. Und deshalb findet man auf meiner Homepage mehr als nur Informationen über „Star Trek“. Es gibt dort Infos über Square Dance, selbst geschriebene Gedichte und Geschichten sowie einige schöne Fotos.

Wie kamen Sie dazu, an diesem Wettbewerb teilzunehmen?

Da meine Freunde der Meinung sind, dass ich ganz gut schreiben kann, dachte ich, ich versuche es einfach mal. Auf den Wettbewerb aufmerksam geworden bin ich durch die Ausschreibung auf der Internetseite.

Der Haupttitel Ihres fragt: Medizin wie bei „Star Trek“ – Horror oder Segen? Wie lautet letztlich die Antwort für Sie persönlich?

„Star Trek“-Medizin ist weder Segen noch Horror. Es ist eine Richtung die wir einschlagen können. Ob wir es tun – wer weiß? Bevor wir uns auf das Gebiet der genetischen Auslese wagen, sollten wir erst mal versuchen, eine Erkältung innerhalb von zwei Stunden zu kurieren.

Danke für das Interview.


Fröhliche Weihnachten

Kurzgeschichten, Gedichten und Rezepten rund ums Weihnachtsfest von verschiedenen Autoren

Darunter mein Rezept „Schwedischer Weihnachtskuchen“.

„Fröhliche Weihnachten“ lautet das Motto dieser weihnachtlichen „Schmöker“-Mischung, die mit amüsanten und spannenden Geschichten sowie besinnlicher Lyrik zu unterhaltsamen Lese- und Vorlesestunden einlädt. Leckere Rezepte ergänzen die Texte und regen zum Ausprobieren an.

Taschenbuch: 116 Seiten
Verlag: Schmöker; Auflage: 1., Aufl.
Erscheinungsdatum: 10. September 2004
ISBN-13: 978-3980914246

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Artikelwettbewerb des TZN: Frühjahr 2004

Mein Gewinnerbeitrag: Star Trek: Das erfolgreichste Spin-off aller Zeiten

Ausschreibung:

Auch dieses Jahr rief TrekZone Network, dieses Mal in Zusammenarbeit mit StarGateNews zum Artikelwettbewerb Frühjahr 2004 auf. Die Aufgabe: Schreiben Sie einen Artikel, der sich innerhalb des Phantastik-Genres mit der Thematik der so genannten Spin-offs beschäftigt. Die gestellte Aufgabe durfte frei interpretiert werden.

Bei diesem Wettbewerb erreichte ich den 1. Platz und durfte mir drei Preise aus dem Gewinn-Pool aussuchen.

Ich gewann mit dem Artikel: „Star Trek“: Das erfolgreichste Spin-off aller Zeiten, veröffentlicht unter: Daily Trek Weekend

Bedingungen:

(1)
Von der Teilnahme ausgeschlossen sind die Veranstalter, ihre Mitarbeiter und Angehörigen. Gleiches trifft auf die Jury zu.

(2)
Jeder Teilnehmer konnte nur einen Beitrag einreichen.

(3)
Die Beiträge mussten in deutscher Sprache verfasst und eingesandt sein. Die Nationalität des Autoren ist allerdings unerheblich.

(4)
Die Beiträge dürfen bisher in keinem Massenmedium veröffentlicht worden sein. „Massenmedium“ definieren wir in diesem Fall als Pressemedium – Onlinemagazine sind miteingeschlossen, private Websites demgegenüber nicht.

(5)
Angaben zur Person sind nötig gewesen (Name, Anschrift, Jahrgang, E-Mail-Adresse). Das wird auch nächstes Mal so sein.

(6)
Es gibt weder eine Altersbeschränkung noch einen Jugendbonus.

(7)
Inhalte und Formulierungen der Einsendungen müssen im Rahmen des Legalen liegen. Darauf bestehen wir immer. Logisch.

(8)
Die Bewertung der Jury ist endgültig. Der Rechtsweg bleibt ausgeschlossen.

(9)
Die Einsendungen müssen den auf der Startseite vorgegebenen Einschränkungen entsprechen. Soll heißen: Der eingesandte Wettbewerbsbeitrag muss selbstverständlich die gestellte Aufgabe behandeln.

Juroren des Wettbewerbs: Torsten Dewi, Florian Breitsameter, Robert Vogel, Susanne Schwager, Jörn Podehl, Birger Höper, Tom Gerlich und Peter Glotz


Artikelwettbewerb des TZN: Frühjahr 2003

Mein Gewinnerbeitrag: Star Trek-Medizin: Segen oder Horror?

Ausschreibung:

Am 2. April 2003 riefen der deutsche Star Trek Index, WARP-Online, TrekNet und TrekZone zum Artikelwettbewerb Frühjahr 2003 auf. Die Aufgabe: einen Artikel zwischen 400 und 1400 Wörtern zum Thema Science Fiction zu schreiben.

Bei diesem Wettbewerb erreichte ich den 1. Platz und erhielt als Preis eine 3 Tageskarte für die Hanstrek 2004 sowie eine schöne Urkunde.

Ich gewann mit dem Artikel: „Star Trek“-Medizin: Segen oder Horror?